Tunesien und Libyen: Geteilte Verantwortung für Gestrandete

Tunesien und Libyen haben sich nach Angaben beider Länder darauf geeinigt, die Verantwortung für Hunderte an ihrer Grenze gestrandete Geflüchtete gemeinsam zu übernehmen. Bei einem Treffen in Tunis seien die Innenminister übereingekommen, „die Gruppen von Migrantinnen und Migranten, die sich an der Grenze aufhalten, untereinander aufzuteilen“, sagte ein Sprecher des tunesischen Innenministeriums heute der Nachrichtenagentur AFP.

In den vergangenen Tagen hätten sich noch ungefähr 300 Menschen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara an der Grenze aufgehalten, hieß es aus Kreisen humanitärer Organisationen. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen, Augenzeugen und UNO-Stellen waren sie von tunesischen Behörden in die Wüstengegend von Ras Ajdir gebracht worden.

Das libysche Innenministerium erklärte, nach dem Abkommen befänden sich keine gestrandeten Migrantinnen und Migranten mehr im Grenzgebiet. Es würden gemeinsame Kontrollen organisiert, um „die Grenze zu sichern“.