Sturm: Nordkoreaner sollen Propagandaporträts schützen

Angesichts des Tropensturms „Khanun“ haben die nordkoreanischen Staatsmedien die Bevölkerung aufgerufen, zuallererst die Porträts des kommunistischen Machthabers Kim Jong Un und von dessen Vorgängern zu schützen.

Das „Hauptaugenmerk“ der Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner müsse auf der „Sicherheit“ der in Nordkorea allgegenwärtigen Propagandaporträts, Statuen, Mosaike, Wandgemälde und anderen Denkmäler für die Kim-Dynastie liegen, hieß es heute in der staatlichen Zeitung „Rodong Sinmun“.

Darstellungen und Porträts des kommunistischen Machthabers Kim Jong Un, dessen Vaters Kim Jong Il und Großvaters Kim Il Sung hängen in Nordkorea in jedem Haus und jedem Büro und prägen in überlebensgroßer Form maßgeblich das Straßenbild.

Tropensturm traf an Land

Der Tropensturm „Khanun“ traf heute in Nordkorea an Land und sollte morgen landeinwärts ziehen. „Alle Sektoren und Einheiten“ in Nordkorea beteiligten sich an „einer dynamischen Kampagne zur Bewältigung des katastrophalen, anormalen Klimas“, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Mit „starkem Wind, Regengüssen, Flutwellen und hohem Seegang“ sei zu rechnen.

Wegen der schwachen Infrastruktur in Nordkorea wirken sich Naturkatastrophen tendenziell stärker auf das Land aus. Weit verbreitete Abholzung macht Nordkorea zudem anfällig für Überschwemmungen. In den 90er Jahren starben bei Hungersnöten Hunderttausende, Schätzungen zufolge sogar Millionen Menschen in dem Land.