Korridore im Schwarzen Meer für zivile Schiffe

Ungeachtet Russlands Ankündigung, jedes Schiff mit dem Ziel Ukraine im Schwarzen Meer als potenziellen Militärtransport einzustufen, hat Kiew von mehreren Schwarzmeer-Häfen aus Seewege für zivile Schiffe geöffnet. Es seien „vorübergehende Korridore“ für Handelsschiffe angekündigt worden, welche die ukrainischen Häfen „anlaufen und verlassen“, sagte die ukrainische Marine gestern in Onlinediensten.

Deren Begleitung durch Kriegsschiffe sei zunächst nicht vorgesehen, sagte er. Stattdessen würden die Schiffe mit für alle sichtbare Überwachungskameras ausgestattet, um zu beweisen, dass sie „keine militärische Bedrohung“ darstellten. Es war zunächst unklar, ob sich bereits Schiffe auf den neu eröffneten Korridoren auf den Weg gemacht hatten.

Im vergangenen Monat war Russland aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Seitdem haben Angriffe beider Seiten in der Region zugenommen. Während Moskau verstärkt die Hafeninfrastruktur am Schwarzen Meer und an der Donau angriff, nahm Kiew vermehrt die russische Schwarzmeer-Flotte ins Visier.