Unruhen in Frankreich: Strafverfahren gegen Polizisten

Nach dem Tod eines 27-Jährigen bei den Unruhen in Frankreich im vergangenen Monat hat die Staatsanwaltschaft gegen drei Polizisten einer Eliteeinheit ein Strafverfahren eingeleitet. Wie die Behörde gestern mitteilte, wird den Beamten aus Marseille „Waffengewalt“ vorgeworfen. Alle Beschuldigten stünden unter gerichtliche Aufsicht, zudem sei ihnen verboten worden, an Einsätzen im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Gewalt in Städten teilzunehmen.

Eine Autopsie des Mannes hatte ergeben, dass Spuren auf seiner Brust womöglich von einem Gummigeschoß stammten, das häufig von der französischen Polizei eingesetzt wird. Die Staatsanwaltschaft hält es für „wahrscheinlich“, dass der Tod des Mannes durch dieses Geschoß verursacht wurde.

Der 27-jährige Mohamed Bendriss war bei den Unruhen in der Nacht zum 2. Juli in Marseille gestorben. Es ist der bisher einzige registrierte Todesfall im Rahmen der Unruhen, die Ende Juni in mehreren Städten in Frankreich nach dem Tod des 17-jährigen Nahel M. durch einen Polizeischuss ausgebrochen waren.