Fukushima-Kühlwasser: Japan will demnächst Fisch testen

Japan will nach dem umstrittenen Beginn der Einleitung aufbereiteten Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima Fische und Meeresfrüchte täglich auf radioaktives Tritium hin testen. Die Testergebnisse wolle die Fischereibehörde innerhalb von zwei Tagen veröffentlichen, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei Asia“ heute.

Vor der voraussichtlich gegen Ende dieses Monats beginnenden Verklappung wird das Wasser gefiltert. Das radioaktive Isotop Tritium kann das technische System aber nicht herausfiltern. Das Wasser soll daher stark verdünnt werden. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) besteht keine Gefahr für Mensch und Umwelt.

Verklappung soll 30 Jahre dauern

Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 infolge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die zerstörten Reaktoren müssen weiterhin mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. Dort lagern inzwischen mehr als 1,3 Millionen Tonnen. Laut dem Betreiberkonzern TEPCO geht allmählich der Platz auf dem Gelände aus.

Zudem drohe eine langfristige Lagerung auf dem Gelände, die Stilllegungsarbeiten an der Atomruine zu behindern. Auch bestehe das Risiko von Lecks. Daher hatte die Regierung beschlossen, dass das belastete Wasser über einen eigens hierzu in den Pazifischen Ozean gebauten einen Kilometer langen Tunnel ins Meer geleitet wird. Die Verklappung wird schätzungsweise rund 30 Jahre in Anspruch nehmen.

Widerstand gegen Vorhaben

Nachbarländer wie China und örtliche Fischer sind gegen das Vorhaben. Die Fischer befürchten etwa Umsatzeinbußen. Laut japanischen Medien versprach die Regierung dem Verband der Fischereigenossenschaften der Präfektur Fukushima 2015, dass sie keine Entsorgung des Wassers ohne das Einverständnis der betroffenen Parteien vornehmen werde.

Die Regierung bemüht sich daher um Aufklärung. Dazu sollen auch die geplanten Tests dienen. Japans Fischer meiden laut „Nikkei Asia“ freiwillig Gebiete im Umkreis von zehn Kilometern zur Atomruine.