Flüchtlingsschiff vor Küste Griechenlands in Seenot geraten

Rund 40 Kilometer südöstlich der griechischen Halbinsel Peloponnes ist eine Segeljacht mit mehr als 100 Menschen an Bord in Seenot geraten. Wie der greichische Rundfunk ERT unter Berufung auf die Küstenwache heute berichtete, waren bereits vier vorbeifahrende Schiffe und drei Patrouillenboote der Küstenwache neben der havarierten Jacht und nahmen die Menschen auf. Auch ein Hubschrauber sei an der Rettungsaktion beteiligt. Die Menschen hatten zuvor ein Seenotsignal gesendet.

Am 14. Juni waren beim Untergang eines völlig überfüllten Fischkutters vor der griechischen Küste Hunderte Migrantinnen und Migranten ertrunken, die von Libyen nach Italien übersetzen wollten. 104 Menschen überlebten. Es wurden 82 Leichen geborgen. Gegen die griechische Küstenwache wurden danach schwere Vorwürfe erhoben.

NGO-Schiff rettete 32 unbegleitete Minderjährige

Das von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) betriebene Rettungsschiff „Geo Barents“ mit den am Mittwoch 49 geretteten Menschen an Board wird indes voraussichtlich heute im norditalienischen Hafen La Spezia eintreffen. Unter den Geretteten seien 32 unbegleitete Minderjährige, darunter ein sehr junges Mädchen, das allein unterwegs sei, teilte MSF mit. Die Minderjährigen hätten Misshandlungen und Gewalt erlitten.

„Sie blieben sechs Tage auf See, ohne genügend Nahrung und ohne Wasser zum Überleben“, so Sebastien Ponsford, Leiter der humanitären MSF-Abteilung an Bord der „Geo Barents“. „Die Kinder, die wir hier an Bord haben, haben eine Reise durch die Wüste hinter sich und viel Gewalt und Missbrauch erlitten. Was wir an Bord gesehen und von den Kindern gehört haben, ist, dass sie verschiedenen Formen von Gewalt ausgesetzt waren, darunter sexuelle Gewalt.“ Die Menschen an Bord der „Geo Barents“ kommen den Angaben zufolge aus Guinea, Senegal und Gambia.