Rohingya-Flüchtlinge starben bei Bootsunglück

Nach einem Bootsunglück in Myanmar sind mindestens 17 Rohingya-Flüchtlinge tot aufgefunden worden. Weitere 30 wurden nach dem Unfall noch vermisst, acht konnten gerettet werden, wie ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation heute mitteilte.

Das Fischerboot mit mehr als 50 Menschen an Bord war am Sonntag nahe Sittwe, der Hauptstadt des Bundesstaats Rakhine im Westen des Landes, gekentert. Die Menschen hätten bei schlechtem Wetter versucht, nach Malaysia zu gelangen, hieß es weiter.

Die muslimische Minderheit der Rohingya wird im mehrheitlich buddhistischen Myanmar seit Langem verfolgt. Mehr als 700.000 sind seit August 2017 aus Myanmar ins benachbarte Bangladesch geflohen, um den Militäroperationen zu entkommen, die die UNO als „ethnische Säuberung“ bezeichnet hat. Jedes Jahr riskieren Hunderte von Rohingyas ihr Leben auf dem Seeweg und suchen Zuflucht in Malaysia oder Indonesien.

UNO sieht humanitäre Katastrophe

2021 hatten die Generäle im früheren Burma/Birma geputscht und die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Das Land versinkt seitdem in Chaos und Gewalt. Die Junta unterdrückt jeden Widerstand der eigenen Bevölkerung mit brutaler Härte.

Die weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen durch die Streitkräfte führten nach Angaben von UNO-Organisationen zu einer humanitären Katastrophe im ganzen Land. Vor diesem Hintergrund ist die seit Langem unterdrückte Minderheit der Rohingya erneut bedroht.