Irreguläre Grenzübertritte an EU-Außengrenzen gestiegen

Die Zahl der irregulären Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres auf 176.100 gestiegen, wodurch ein Wachstum von 13 Prozent verbucht wird. Das stelle nach vorläufigen Berechnungen den höchsten Wert für das erste Halbjahr seit 2016 dar, gab die EU-Grenzbehörde Frontex heute bekannt.

Mehr als die Hälfte der verzeichneten irregulären Grenzübertritte erfolgen demnach auf der Migrationsroute über das zentrale Mittelmeer.

Frontex zufolge ist der Anstieg irregulärer Grenzübertritte ausschließlich auf die Ankünfte über das zentrale Mittelmeer zurückzuführen. Diese Route sei nach wie vor die wichtigste und mache mehr als die Hälfte aller Aufgriffe an den EU-Grenzen aus. Von Jänner bis Juli 2023 habe sich die Zahl irregulärer Grenzübertritte hier mehr als verdoppelt, das Wachstum betrage bei 89.000 verzeichneten Übertritten rund 115 Prozent.

„Erhöhter Migrationsdruck“ über zentrales Mittelmeer

„Der erhöhte Migrationsdruck auf dieser Route könnte in den kommenden Monaten anhalten, da die Schlepper angesichts des harten Wettbewerbs zwischen den kriminellen Gruppen niedrigere Preise für Migranten aus Libyen und Tunesien anbieten“, so Frontex.

Und weiter: „Leider sind die Überfahrten über das Meer nach wie vor extrem gefährlich. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) verschwanden im Zeitraum Jänner bis Juli mehr als 2.060 Menschen im Mittelmeer, die meisten davon auf der zentralen Mittelmeer-Route.“

Obwohl die Einreise in die EU über andere Migrationsrouten dieses Jahr rückläufig gewesen sei, seien im Juli fast 42.700 irreguläre Grenzübertritte festgestellt worden. Das seien 19 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres und damit der höchste Stand seit März 2016. Die westliche Balkan-Route sei bei einem Rückgang von 26 Prozent immer noch die zweitwichtigste Route für Migranten und Migrantinnen.