Rammstein: Lindemann erreicht einstweilige Verfügungen

Die Band Rammstein ist seit Wochen in den Schlagzeilen, da Sänger Till Lindemann von mehreren Frauen sexuelle Übergriffe vorgeworfen wurden. Lindemanns Anwälte erreichten nun vor Gericht einstweilige Verfügungen im Zusammenhang mit zwei entsprechenden Berichten in der „Süddeutschen Zeitung“ und dem Webportal der „Tagesschau“ des Norddeutschen Rundfunks (NDR), wie sie heute mitteilten. In einem Artikel ging es auch um angebliche Vorfälle bei einem Wien-Gig.

Bei den betreffenden Artikeln umfasse das Verbot jeweils weite Teile der berichteten Vorwürfe, so die Kanzlei Schertz Bergmann Rechtsanwälte aus Berlin in einer veröffentlichten Presseerklärung. Jene Anschuldigungen, die das Wien-Konzert im August 2019 und darüber hinaus ein Konzert in Hannover im Februar 2020 betreffen, waren am 2. Juni in einem über Tagesschau.de abrufbaren Artikel nachzulesen.

Eidesstattliche Erklärung für Gericht nicht ausreichend

Mit einstweiliger Verfügung des Landgerichts Hamburg vom 10. August „wurde dem Sender untersagt, den Verdacht zu erwecken, Till Lindemann habe mit den zwei Frauen […] sexuelle Handlungen vorgenommen, denen diese nicht zugestimmt hätten“. Das Gericht stütze seine Entscheidung „auf das Fehlen eines für eine Verdachtsberichterstattung hinreichenden Mindestbestandes an Beweistatsachen“, heißt es darin.

Was die Anschuldigungen bezüglich des Auftrittes in Wien angehen, reiche die abgegebene eidesstattliche Versicherung der Frau nicht aus, „um den Verdacht erheben zu können, sexuelle Handlungen seien ohne ihre Zustimmung erfolgt“, da die Zeugin darin auch erkläre, ihre Erinnerungen seien lückenhaft.

Erst vor zwei Wochen hatte die Rockgruppe im Zuge ihrer aktuellen Tournee zwei Konzerte im Ernst-Happel-Stadion gespielt. Im Vorfeld war es – wie zuvor in anderen Städten auch – zu Protesten aufgrund der diversen erhobenen Vorwürfe, die der Sänger stets von sich gewiesen hatte, gekommen.