Lukaschenko will Kontakt zu polnischer Regierung

Inmitten wachsender Spannungen zwischen Polen und Belarus hat der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko angekündigt, Kontakt mit Warschau aufzunehmen. „Wir müssen mit den Polen reden. Ich habe den Ministerpräsidenten (Roman Golowtschenko, Anm.) angewiesen, sie zu kontaktieren“, erklärte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge heute. Beide Länder seien Nachbarn, und „man kann sich seine Nachbarn nicht aussuchen“, fügte er hinzu.

Der Machthaber von Belarus, Alexander Lukaschenko
AP/Sergei Bobylev, Sputnik

Die Beziehungen zwischen Minsk und Warschau befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Gestern hatte die polnische Regierung angekündigt, zur „Abschreckung“ Tausende zusätzliche Soldaten – insgesamt 10.000 – an die östliche Grenze zu Belarus zu entsenden.

Der belarussische Machthaber sagte, dadurch wolle Polen „die Situation eskalieren“. Die Regierung in Warschau wolle vor der anstehenden Parlamentswahl im Oktober zeigen, dass das Land ausreichend bewaffnet sei.

Das NATO-Mitglied Polen hat bereits mehrfach vor einer Bedrohung durch belarussische „Provokationen“ und vor Gefahren durch die dort inzwischen ansässigen Söldner der russischen Wagner-Gruppe gewarnt. Auch beschuldigt Warschau Belarus und Russland, wieder zunehmend Grenzübertritte von Geflüchteten in die Europäische Union zu organisieren, um die Region zu destabilisieren.