Schwierige Ölbergung vor Jemen gelungen

Im Roten Meer ist unter Leitung der Vereinten Nationen eine beispiellose Umweltkatastrophe abgewendet worden. Mit einem hochgefährlichen Einsatz ist es gelungen, von dem schrottreifen Tanker „FSO Safer“ die gesamte Ladung von mehr als einer Million Barrel Öl abzupumpen, wie das UNO-Entwicklungsprogramm (UNDP) heute mitteilte.

Das 47 Jahre alte Schiff liegt vor der Küste des Bürgerkriegslandes Jemen. Es wurde seit Jahren nicht mehr gewartet. Es drohte auseinanderzubrechen oder zu explodieren. „Wir haben eine tickende Zeitbombe entschärft“, sagte UNDP-Chef Achim Steiner der dpa.

In New York erklärte ein Sprecher, dass auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres die geglückte Aktion begrüße. „Damit wurde eine möglicherweise monumentale Katastrophe für Umwelt und Menschen abgewendet“, sagte Farhan Haq im Namen von Guterres.

Der jemenitische Öltanker FSO Safer
APA/AFP/Mohammed Huwais

Katastrophe vermieden

Trotz des Etappensiegs braucht das UNDP dringend Geld für eine saubere Verschrottung des Tankers. Steiner kritisierte die bisher wenig spendable Öl- und Gasindustrie scharf. „Dass Öl- und und Gasgesellschaften, die ein Rekordjahr mit Gewinnen in Milliardenhöhe hinter sich haben, sich nicht in der Lage sehen, sich zu beteiligen, ist peinlich und schwer nachzuvollziehen“, sagte Steiner der dpa. Er habe die Chefs von mehreren Firmen nun angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Das UNDP habe schon Vorschüsse leisten müssen und dafür Geld aus Töpfen nehmen müssen, das nun nicht mehr für humanitäre Projekte zur Verfügung stehe. Die gesamte Aktion inklusive Verschrottung der 350 Meter langen „Safer“ kostet etwa 143 Millionen Dollar (rund 130 Millionen Euro). Dem UNDP fehlen rund 20 Millionen Dollar.

„Mit dem Abschluss des Umpumpens ist eine der größten drohenden ökologischen Katastrophen vermieden worden“, sagte Steiner. Ein Unglück auf der „Safer“ hätte jahrzehntelange Folgen gehabt. Das Schiff wäre zu einem Symbol für verheerende Umweltschäden geworden wie einst die „Exxon Valdez“. Der Tanker war 1989 vor Alaska auf Grund gelaufen. Die daraus resultierende Ölpest gilt bis heute als größte Umweltkatastrophe der internationalen Schifffahrt.