Bundesjugendvertretung warnt: „Auf Junge wird vergessen“

Heute, am Tag der Jugend, hat die Bundesjugendvertretung (BJV) auf das sinkende Vertrauen junger Menschen in die Politik hingewiesen. Themen, die Jugendliche betreffen, hätten in der Politik „keine hohe Priorität“, sagte Sabir Ansari, einer von vier Vorsitzenden der BJV, gegenüber der APA, „auf junge Menschen wird vergessen“. Die BJV appellierte, die Sorgen rund um die Themen Wohnen, Klima, Pensionssystem und psychische Gesundheit ernst zu nehmen.

Warnung vor sinkender Wahlbeteiligung

Gerade im Vorfeld der Europa- und Nationalratswahl 2024 sei das sinkende Vertrauen von Jugendlichen in die Politik problematisch. „Wir sehen hier die Gefahr sinkender Wahlbeteiligung“, unterstrich Kovorsitzender Julian Christian.

Der Jugendauswertung des Demokratiemonitors 2022 zufolge würden etwa weniger als die Hälfte der Befragten dem Parlament oder der Bundesregierung vertrauen. „Fast neun von zehn Jugendliche fühlen sich nicht gut vertreten“, verwies Ansari auch auf die jüngste Ö3-Jugendumfrage.

Die Teuerung stelle junge Menschen wegen ihres meist geringen Einkommens derzeit vor große Herausforderungen. „Preissteigerungen bei Mieten, Energiekosten und Lebensmitteln wirken sich bei ihnen besonders stark aus“, betonte Rihab Toumi, ebenfalls aus dem Vorsitzteam.

Therapieausbau und Klimaschutzgesetz gefordert

Jugendliche würden generell „in einer besonders krisenhaften Zeit“ aufwachsen, verwies Toumi auf Klimakrise, Pandemie, Krieg und Teuerung: „All das hinterlässt Spuren bei der psychischen Gesundheit junger Menschen.“

Zur Unterstützung von Jugendlichen brauche es der BJV zufolge den österreichweiten Ausbau von Kassenversorgung für Psychotherapie, Psychiatrie und psychologischer Unterstützung an Schulen.

Außerdem belasten junge Menschen die Klimapolitik „ohne wirksames Klimaschutzgesetz“ und die aktuellen Debatten über das Pensionssystem, hieß es in einer Presseaussendung der BJV.