Neue Ermittlungen gegen Bolsonaro in Brasilien

Die brasilianische Bundespolizei verdächtigt Beschäftigte des früheren Präsidenten Jair Bolsonaro, Geschenke aus dem Ausland zu „unerlaubter Bereicherung“ Bolsonaros weiterverkauft zu haben. Die gesammelten Beweise zeigten, dass es während Bolsonaros Präsidentschaft ein Netzwerk gegeben habe, das ihm hohe Vermögenswerte abgezweigt habe, hieß es gestern. Zuvor hatte es bei ehemaligen Beschäftigten Bolsonaros Durchsuchungen gegeben.

Die Polizei berichtete von Waren, die Ende vergangenen Jahres in einem Koffer im Präsidentenflugzeug transportiert wurden. Damals war Bolsonaro, zwei Tage vor der Vereidigung seines linksgerichteten Nachfolgers Luiz Inacio Lula da Silva, in den US-Bundesstaat Florida ausgereist. Zu den Staatsgeschenken im Koffer gehörten laut Ermittlungen zwei Skulpturen von der Regierung von Bahrain, aber auch Herrenschmuck aus Saudi-Arabien.

Einer der Verdächtigen, der Bolsonaro-Vertraute Mauro Cid, sitzt bereits seit Mai im Gefängnis. Cid wurde im Zusammenhang mit einem anderen Fall festgenommen, in dem es um die mutmaßliche Fälschung von CoV-Impfbescheinigungen geht. Den Ermittlern zufolge erwähnte Cid in einer Sprachnachricht „25.000 Dollar in bar“ (22.700 Euro), die nach dem Verkauf bestimmter Waren für den Ex-Präsidenten bestimmt gewesen seien.