Chinesischer Immobilienkonzern Country Garden in Turbulenzen

Der chinesische Immobilienkonzern Country Garden lässt den Handel mit einem Teil seiner Anleihen stoppen. Die elf auf dem heimischen Markt ausstehenden Anleihen (Onshore-Bonds) von Country Garden sollen von Montag an auf unbestimmte Zeit vom Handel ausgesetzt werden, wie aus gestern veröffentlichen Mitteilungen des Unternehmens hervorgeht.

Die drohende Schieflage von Country Garden, einem der größten privaten Immobilienentwickler des Landes, schürt seit einiger Zeit Sorgen vor einer Verschärfung der Branchenkrise. In deren Zentrum steht der Immobilienentwickler China Evergrande, der nach hohen Verlusten mit seinen Gläubigern um den Abbau seines Schuldenbergs ringt. Der einstige Star auf dem chinesischen Wohnungsmarkt war in Schieflage geraten, nachdem die Immobilienblase geplatzt war.

Zuletzt war es an den Börsen zum Ausverkauf von Aktien und Anleihen von Country Garden gekommen, nachdem die Finanzzeitung „Yicai“ berichtet hatte, das Unternehmen gehe ebenfalls eine Restrukturierung seiner Schulden an. Die auf Immobilien in kleineren Städten spezialisierte Country Garden war zum Jahreswechsel mit umgerechnet 177 Milliarden Euro verschuldet und hat für das erste Halbjahr einen Verlust von bis zu 55 Milliarden Yuan (rund sieben Mrd. Euro) angekündigt.