Niger: ECOWAS um Verhandlungen mit Putschisten bemüht

Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) hat am Wochenende ihre Bemühungen um eine diplomatische Lösung nach dem Militärputsch in seinem Mitgliedsland Niger fortgesetzt. Zugleich hielt ECOWAS die Drohung einer Militärintervention aufrecht. Das ECOWAS-Parlament teilte gestern mit, es wolle eine Abordnung zu Gesprächen mit der Militärführung nach Niger entsenden.

Das Parlament habe einen entsprechenden Ausschuss gebildet. Dieser solle nun Nigerias Präsident Bola Tinubu als gegenwärtigen ECOWAS-Vorsitzenden um Erlaubnis für die beabsichtigte Reise nach Niger ersuchen. Konkretere Entscheidungen wurden bei der Sitzung des Parlamentes am Samstag nicht getroffen.

Delegation besucht Guinea

Eine Delegation der Militärmachthaber in Niger besuchte ihrerseits Guinea. Die nigrischen Vertreter hätten in Conakry um „verstärkte Unterstützung bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen“ geworben, meldete das guineische Fernsehen gestern Abend.

Demnach traf die nigrische Delegation unter Leitung von General Moussa Salaou Barmou in Conakry mit dem Staatschef von Guinea, Oberst Mamadi Doumbouya, zusammen. Barmou erklärte, er sei gekommen, um den Behörden Guineas für ihre Unterstützung des nun in Niger regierenden Nationalen Rats für den Schutz des Vaterlandes (CNSP) „in diesen schwierigen Zeiten, die Niger durchmacht, zu danken“.

Frankreich bekräftigt Unterstützung für Maßnahmen

Frankreichs Verteidigungsminister Sebastien Lecornu hat unterdessen die französische Unterstützung für die Schritte der ECOWAS gegen die Putschisten bekräftigt. Es gebe aus Frankreich vollen Rückhalt für die jüngsten Beschlüsse der ECOWAS, sagte der Minister in einem Interview der Regionalzeitung „Var-Matin“. Auf die Frage, ob er einen bewaffneten Einsatz in Niger fürchte, antwortete Lecornu: „Nein.“