Ecuador: Journalist ersetzt ermordeten Kandidaten

Die Partei des ermordeten ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio hat ihre Entscheidung zu seiner Nachfolge geändert. Die Partei Construye will nun bei der Wahl den Journalisten Christian Zurita ins Rennen schicken, wie bei einer Pressekonferenz gestern in der Hauptstadt Quito bekanntgegeben wurde.

Neuer ecuadorianischer Präsidentschaftskandidat Christian Zurita und Vizekandidatin Andrea Gonzalez
Reuters/Henry Romero

Zunächst hatte Construye am Samstag verkündet, die Parteiführung habe sich für Villavicencios Vizekandidatin Andrea Gonzalez Nader entschieden. Es blieb jedoch offen, ob die Wahlbehörde CNE das genehmigen würde, da die Umweltaktivistin bereits als Bewerberin um das Amt der Vizepräsidentin eingetragen war – das soll sie nun auch bleiben.

„In Ermangelung klarer Antworten der CNE und angesichts der wütenden Reaktion einiger politischer Kreise werden wir kein Risiko eingehen“, teilte die Mitte-links-Partei mit.

Villavicencio war am Mittwoch nach einer Wahlkampfveranstaltung in Quito erschossen worden. Mindestens neun Menschen wurden dabei verletzt, ein Verdächtiger erlag nach einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften seinen Verletzungen. Sechs Verdächtige, allesamt Männer aus dem Nachbarland Kolumbien, kamen in Untersuchungshaft. Präsident Guillermo Lasso verhängte für 60 Tage den Ausnahmezustand.