Ein Kellner macht Kaffee
IMAGO/Wavebreak Media LTD
Vergleich 2011 – 2021

Zahl der Einpendler stark gestiegen

Die Zahl der Einpendlerinnen und Einpendler ist nach aktuellen Zahlen im vergangenen Jahrzehnt deutlich gestiegen. Das zeigt die am Montag veröffentlichte Arbeitsstättenzählung der Statistik Austria. 248.044 Beschäftigte hatten 2021 ihren Hauptwohnsitz nicht in Österreich – das waren mehr als doppelt so viele wie bei der Arbeitsstättenzählung 2011.

Der Anteil der Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland an der gesamten Beschäftigtenzahl erhöhte sich damit von 2,5 auf 5,2 Prozent. Eine besondere Rolle spielten Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland in den Wirtschaftsbereichen Beherbergung und Gastronomie sowie Gesundheits- und Sozialwesen, in denen jeder beziehungsweise jede zehnte Beschäftigte keinen Hauptwohnsitz in Österreich aufwies.

Die Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland im Gesundheits- und Sozialwesen waren vor allem selbstständig beschäftigt – das traf auf 85,7 Prozent aller Einpendlerinnen und Einpendler dieses Bereichs zu. Dabei handelte es sich in erster Linie um in der 24-Stunden-Betreuung tätige Personen.

Grenznähe zu Bundesländern

Die Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland arbeiteten besonders häufig in jenen Bundesländern, die an das Land angrenzen, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzen. So hatten 72,3 Prozent der ausländischen Einpendlerinnen und Einpendler im Burgenland die ungarische, in Vorarlberg und Salzburg jeweils etwas mehr als ein Drittel die deutsche Staatsangehörigkeit (35,2 Prozent in Vorarlberg; 33,8 Prozent in Salzburg).

In der Steiermark waren mit 33,4 Prozent slowenische, in Niederösterreich ungarische (26,9 Prozent) und slowakische (23,4 Prozent) Staatsangehörige am häufigsten vertreten.

Auch österreichische Staatsangehörige pendeln ein

Unter den Einpendlerinnen und Einpendlern aus dem Ausland waren aber in einigen Bundesländern auch österreichische Staatsangehörige in nennenswerter Zahl vertreten: In Salzburg stellte diese Gruppe 10,6 Prozent der Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland, in Vorarlberg 8,2 Prozent und in Wien 6,5 Prozent.

Mehr als 60 Prozent der Firmen sind EPUs

Deutlich mehr als die Hälfte aller Firmen in Österreich (60,5 Prozent) sind Einpersonenunternehmen (EPU), die aus nur einer selbstständig beschäftigten Person bestehen und keine weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, wie aus der Arbeitsstättenzählung (Stichtag Ende Oktober 2021) der Statistik Austria hervorgeht.

Insgesamt gab es hierzulande 811.736 Arbeitsstätten, die zu 723.044 Unternehmen gehörten und 4.741.955 Personen beschäftigten. Einpersonenunternehmen waren jedenfalls die mit Abstand häufigste Unternehmensform.

EPUs besonders in Gesundheits- und Sozialwesen

Die EPU spielen laut Statistik-Austria-Zahlen zufolge vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen eine besonders große Rolle – 78,8 Prozent sind in diesem Wirtschaftsbereich aktiv. Stark vertreten sind sie weiters in Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie bei freiberuflichen/technischen Dienstleistungen.

Pflegekraft bezieht ein Bett
ORF.at/Christian Öser
EPUs sind vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen stark vertreten

Über die Hälfte (52,9 Prozent) aller unselbstständig Beschäftigten in Österreich waren in Unternehmen mit mindestens zwei Arbeitsstätten tätig. Das trifft nur auf 4,8 Prozent aller österreichischen Betriebe zu. Am höchsten war der Anteil der Statistik zufolge in der öffentlichen Verwaltung (90,1 Prozent), im Finanz- und Versicherungswesen (79,6 Prozent) sowie in der Energieversorgung (79,1 Prozent).

34.510 Betriebe mit mehr als einer Arbeitsstätte

Die österreichweit nur 34.510 Unternehmen mit mehr als einer Arbeitsstätte hatten 2021 zusammen 88.692 Filialen. Die Zweigstellen befanden sich meist im selben Bundesland wie der Unternehmenssitz. Nur bei Betrieben mit Sitz in Wien waren die Zweigstellen laut Statistik Austria stärker auf andere Bundesländer verteilt.