Tödliche Pilze lassen Gerüchteküche in Australien brodeln

Der rasche Tod von drei Gästen nach dem Verzehr eines mit hochgiftigen Pilzen angereicherten Filets Wellington hält seit Tagen ganz Australien in Atem.

Amateurköchin Erin Patterson versicherte gestern in australischen Medien erneut ihre Unschuld: Sie habe die Pilze in einem asiatischen Lebensmittelgeschäft gekauft und keinerlei Grund gehabt, ihren Gästen Schaden zuzufügen.

Schwere Lebensmittelvergiftung

Die Redakteurin eines Mitteilungsblatts der ländlichen Gemeinde Leongatha hatte am 29. Juli ihre Schwiegereltern sowie den örtlichen Baptistenpastor Ian Wilkinson und dessen Frau Heather bewirtet.

Schon nach kurzer Zeit wiesen die beiden Paare Symptome einer schweren Lebensmittelvergiftung auf. Drei von ihnen starben wenige Tage später, nur Pastor Wilkinson überlebte knapp. Laut den Medien ist der Zustand des 70-Jährigen ernst, aber stabil.

Giftiger Pilz als Todesursache vermutet

Die Gerüchteküche fing an zu kochen, als bekanntwurde, dass die Polizei den tödlichen Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) als Todesursache vermutet. Dieser wächst frei in den Hügeln der rund zwei Autostunden von Melbourne entfernten Kleinstadt und ähnelt essbaren Pilzen. Doch enthält er ein starkes Gift, das zu Leber- und Nierenversagen führen kann und für das es kein Gegenmittel gibt.

Für Misstrauen sorgte vor allem, dass die Gastgeberin selbst ihr Mittagessen unbeschadet überstand – und seit einiger Zeit von ihrem Mann getrennt ist. Da nutzten ihre mehrfachen tränenreichen Versicherungen nichts, sie liebe alle vier Opfer und sei am Boden zerstört.

Die Polizei selbst hat keinerlei Hinweise veröffentlicht, die auf eine vorsätzliche Tat hindeuten würden. Auch wurden keine strafrechtlichen Ermittlungen gegen Patterson eingeleitet.