„Nord Stream“: Scholz will Prozess in Deutschland

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz setzt sich im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die „Nord Stream“-Gaspipelines für einen Gerichtsprozess in Deutschland ein. „Wir werden herausfinden, wer es war, soweit wir das können“, sagte Scholz gestern bei einem Bürgerdialog in Potsdam.

„Und wir werden nicht, weil uns das Ergebnis nicht gefällt, das nicht zur Anklage bringen“, sagte er. „Da kann keiner auf Rücksicht hoffen.“

Es gebe keinerlei Indizien, dass die USA oder Großbritannien hinter dem Anschlag steckten. „Wir wollen das unbedingt aufklären“, sagte der deutsche Kanzler. Der Generalbundesanwalt arbeite weiter an dem Fall.

Die durch die Ostsee von Russland nach Deutschland verlaufenden Pipelines „Nord Stream 1“ und „Nord Stream 2“ waren am 26. September 2022 durch Explosionen schwer beschädigt worden, sieben Monate nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine.

Schweden hatte später mitgeteilt, man habe an den Leitungen Reste von Sprengstoff gefunden. Das hatte Spekulationen befeuert, es handle sich um Sabotage. Seither machen sich westliche Länder und Russland gegenseitig Vorwürfe. Zuletzt hatte es auch den Verdacht gegeben, dass ukrainische Akteure hinter einem Anschlag stecken könnten.