Japans Regierungschef opfert für umstrittenen Schrein

Japans Ministerpräsident Fumio Kishida hat zum 78. Jahrestag der Kapitulation seines Landes im Zweiten Weltkrieg dem umstrittenen Kriegsschrein Yasukuni in Tokio eine Opfergabe zukommen lassen.

Seine national-konservative Ministerin für wirtschaftliche Sicherheit, Sanae Takaichi, pilgerte wie auch im Vorjahr selbst in das Shinto-Heiligtum, wo der in Kriegen für das japanische Kaiserreich Verstorbenen gedacht wird – darunter aber auch verurteilte und hingerichtete Kriegsverbrecher. Für Kritiker ist der Yasukuni-Schrein in Tokio ein Symbol des ehemaligen Militarismus.

Menschen gedenken dem 78. Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg vor dem Kriegsschrein Yasukuni in Tokio
IMAGO/Kyodo News

Wiederholt Differenzen mit China

Besuche japanischer Politiker und Opfergaben in dem Schrein lösten in der Vergangenheit wiederholt Spannungen mit China und Südkorea aus, gegen die Japans Aggressionen im Zweiten Weltkrieg gerichtet waren.

In seiner Rede bei einer zentralen Gedenkzeremonie in Tokio für die etwa 3,1 Millionen gefallenen Soldaten und zivilen Opfer bekräftigte Kishida im Beisein von Kaiser Naruhito und Kaisergemahlin Masako den Entschluss seines Landes, das „Unheil von Krieg“ nie zu wiederholen.