Zwei Palästinenser bei israelischem Militäreinsatz getötet

Bei israelischen Militäreinsätzen in Jericho im südlichen Westjordanland sind zwei Palästinenser getötet worden. Ein 16-Jähriger und ein 25-Jähriger seien durch Schüsse in die Brust tödlich verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium der palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah heute mit.

Nach Angaben der israelischen Armee kam es bei der Festnahme von zwei gesuchten Verdächtigen in einem Flüchtlingslager sowie in einem Dorf im Großraum Jericho zu Konfrontationen mit bewaffneten Palästinensern. Offen ist noch, ob die beiden getöteten Männer darin verwickelt waren.

Israel: Schüsse auf Grenzpolizei

In dem Lager Akabat Dschaber hätten Verdächtige auf die Grenzpolizisten geschossen, diese hätten darauf mit Schüssen reagiert, teilte das Militär mit. Bei dem Einsatz in dem nahe gelegenen Dorf sei es zu Ausschreitungen gekommen und seien unter anderem Brandflaschen auf die Einsatzkräfte geworfen worden, hieß es in der Mitteilung. Daraufhin sei das Feuer eröffnet worden.

Das palästinensische Außenministerium verurteilte die Tötung der beiden Männer. Es beschuldigte Israel zudem, ein Treffen der palästinensischen, jordanischen und ägyptischen Führungen untergraben zu haben, bei dem die Möglichkeiten auf eine Wiederbelebung der seit fast einem Jahrzehnt ins Stocken geratenen Friedensgespräche besprochen wurden.

Spannungen fordern viele Tote

In Israel und im besetzten Westjordanland haben sich die Spannungen in den vergangenen 15 Monaten verschärft. Die israelische Armee führt dort vermehrt Razzien als Reaktion auf Anschläge palästinensischer Militanter durch. Zudem haben jüdische Siedler wiederholt palästinensische Dörfer angegriffen.

Seit Jahresbeginn wurden 24 Israelis, eine Ukrainerin sowie ein Italiener bei Anschlägen von Palästinensern getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 178 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen und nach eigenen Anschlägen ums Leben. Bei einem Großteil handelt es sich um bewaffnete Kämpfer, unter den Toten bei Militäreinsätzen befinden sich jedoch bisweilen auch unbeteiligte Zivilisten.