Lachende US-Finanzministerin Janet Yellen
AP/Hau Dinh
„Narrische Schwammerl“

Yellen löst bei China-Besuch Trend aus

US-Finanzministerin Janet Yellen ist in China unabsichtlich zum Werbetestimonial für halluzinogene Pilze geworden. Wie sie im CNN-Interview erzählte, habe sie in einer Lokalkette unwissend ein mit „narrischen Schwammerln“ zubereitetes Gericht gegessen. Nachdem auf dem sozialen Netzwerk Weibo darüber berichtet wurde, wurden die Filialen des Lokals chinaweit gestürmt.

„Ich war mit einer großen Gruppe von Leuten dort, und die Person, die unser Abendessen arrangiert hatte, gab die Bestellung auf. Es gab ein köstliches Pilzgericht. Ich wusste nicht, dass diese Pilze halluzinogene Eigenschaften haben. Das habe ich erst später erfahren“, bestätigte Yellen gegenüber CNN. Die Ministerin war zu einem viertägigen Besuch nach China gereist, um Spannungen zwischen den beiden Ländern abzubauen und über Kooperationsmöglichkeiten zu sprechen.

Nach dem Besuch Yellens verbreitete sich auf Weibo das Gerücht, dass die Ministerin in der Kette In and Out gegessen habe, die traditionelle Yunnan-Küche anbietet. Ein Berater von Yellen bestätigte später, dass die Finanzministerin das Schwammerlgericht in dem Restaurant gegessen hat.

„Wir haben die Pilze genossen“

US-Finanzministerin Janet Yellen hat in einem CNN-Interview über ihre unfreiwillige Erfahrung mit halluzinogenen Pilzen in China berichtet. In einer Lokalkette hatte sie unwissend ein mit „narrischen Schwammerln“ zubereitetes Gericht gegessen.

Yellen will keine Wirkung gespürt haben

„Ich habe gelesen, dass die Pilze, wenn sie richtig zubereitet werden, und ich bin überzeugt, dass das in diesem sehr guten Restaurant der Fall war, keine Auswirkungen haben. Wir alle haben jedenfalls die Pilze und das Restaurant genossen und keiner von uns hat irgendeine Auswirkung vom Verzehr der Pilze gespürt“, erklärte Yellen.

Das nun in China äußerst beliebte Gericht wird aus Lanmaoa-asiatica-Schwammerln zubereitet, von denen sich Teile blau färben, wenn sie gequetscht oder geschnitten werden. Peter Mortimer, Professor am Institut für Botanik in Kunming, erklärte am Dienstag gegenüber CNN: „Lanmaoa-Pilze gelten als giftig, da sie halluzinogen wirken können.“

Chinesischer Vizepremier He Lifeng begrüßt US-Finanzministerin Janet Yellen in Peking
APA/AFP/Pedro Pardo
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Die Wirkweise der Schwammerl sei allerdings noch nicht gut genug erforscht. „Es bleibt ein kleines Rätsel, und die meisten Berichte über die Wirkung sind anekdotisch. Ich habe einen Freund, der sie versehentlich gegessen hat und drei Tage lang halluzinierte.“

Filialen in ganz China ausverkauft

Die Kette erklärte auf Weibo, dass Yellens Besuch und die Wahl des Gerichts dazu geführt hätten, dass mehrere Filialen innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren. „Um 14.00 Uhr war die Filiale in Sanlitun als erste ausverkauft“, erklärte In and Out auf Weibo. Ab 20.00 Uhr sei das Gericht auch in den Filialen von Schanghai, Shenzhen, Hangzhou, Chengdu, Xi’an, Xiamen und Tianjin ausgegangen.