Kanada: Hunderte fliehen vor Waldbränden

Wegen schwerer Waldbrände in abgelegenen Gemeinden Nordkanadas haben die Behörden Hunderte Menschen mit Militärflugzeugen in Sicherheit gebracht und den Ausnahmezustand in den Nordwestterritorien ausgerufen. „Wir befinden uns in einer Krisensituation, und unsere Regierung nutzt alle verfügbaren Instrumente, um zu helfen“, sagte der Umweltminister der Nordwestterritorien, Shane Thompson, gestern (Ortszeit).

In den Nordwestterritorien wüten derzeit rund 230 Brände. Die betroffenen Dörfer, die mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt liegen, seien „besonders schwierig“ auf dem Landweg zu evakuieren, so Mike Westwick von der örtlichen Feuerwehr. 120 Soldaten seien im Einsatz, um die Evakuierungen zu unterstützen. Seit Beginn der außergewöhnlich starken Waldbrandsaison in diesem Jahr mussten fast 168.000 Menschen in Kanada ihre Häuser verlassen. Vier Menschen starben.

In den Nordwestterritorien sollten per Anordnung heute rund 6.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. In einigen Gebieten waren Feuerwehrleute gezwungen, sich zurückzuziehen, da starker Wind die Flammen weiter anheizte. „Es bricht mir das Herz, wenn ich an die Menschen in den Nordwestterritorien denke, die mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen haben“, schrieb der kanadische Premierminister Justin Trudeau auf Twitter (X).

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.