Über 100.000 Migranten kamen 2023 auf Booten nach Italien

Mehr als 100.000 Menschen haben im laufenden Jahr auf Booten Italien erreicht. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt, wie aus aktuellen Zahlen des italienischen Innenministeriums hervorgeht.

Bis gestern kamen den Angaben zufolge 100.938 Menschen mit Booten in Italien an – im Vergleichszeitraum 2022 waren es 48.295. Unter den Migranten befanden sich auch im laufenden Jahr sehr viele unbegleitete Minderjährige (10.290).

Innenministerium: Höchste Zahl seit 2017

Nach Angaben des Innenministeriums ist das die höchste Zahl an Ankünften seit 2017 in demselben Vergleichszeitraum. Sollte der Trend anhalten, könnte Italien bis Ende des Jahres gar die Rekordzahl des Jahres 2016 übertreffen.

Damals kamen rund 181.000 Menschen an. Im laufenden Jahr sind Guinea, die Elfenbeinküste, Ägypten und Tunesien die Länder, aus denen die meisten Geflüchteten eingetroffen sind.

Etliche Menschen versuchen, mit oft seeuntauglichen Booten aus Tunesien und Libyen Italien zu erreichen. Bei den hochgefährlichen Überfahrten kommt es mitunter zu verheerenden Bootsunglücken. Laut Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) werden seit Beginn des Jahres 2.096 Menschen im Mittelmeer vermisst, die vermutlich ertrunken sind.