Schiff durchquerte ukrainische Gewässer erfolgreich

Mehrere Stunden nach dem Auslaufen aus dem südukrainischen Hafen Odessa hat das deutsche Frachtschiff „Joseph Schulte“ den ukrainischen Teil des Schwarzen Meeres erfolgreich durchquert. „Ich kann bestätigen, dass das Schiff die ukrainischen Gewässer verlassen hat“, teilte eine Sprecherin von Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Hamburg gestern auf Anfrage der dpa mit. Laut dem Schiffsinformationsdienst Marine Traffic fuhr der Frachter zu diesem Zeitpunkt in rumänischen Gewässern unweit des Ortes Sfantu Gheorghe.

Das Schiff unter der Flagge Hongkongs war wegen des russischen Angriffskrieges zuvor anderthalb Jahre in Odessa festgesteckt. In der Früh verließ die „Joseph Schulte“ den Hafen – und nutzte dabei als erstes Schiff einen von der Ukraine eingerichteten temporären Korridor, der von und zu den Seehäfen des angegriffenen Landes führt. Er kann von Handelsschiffen auf eigenes Risiko genutzt werden. Der Besatzung, die ausschließlich aus ukrainischen Seeleuten besteht, gehe es gut, teilte die Reederei mit.

Kurs Richtung Bosporus

„Die Ukraine hat einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Freiheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer getan“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wenig später auf Twitter (X). Auch er bestätigte, dass die „Joseph Schulte“ ukrainische Gewässer verlassen und nun Kurs auf den Bosporus genommen habe.

Das Schiff transportiert den Angaben zufolge mehr als 2.100 Container mit etwa 30.000 Tonnen allgemeiner Fracht. Es hatte am 23. Februar 2022 in Odessa festgemacht. Einen Tag später marschierte Russland im Nachbarland ein und blockierte die Häfen.