IOM: Dutzende Menschen nach Bootsunglück vor Kap Verde tot

Nach einem Bootsunglück vor der kapverdischen Küste geht die Internationale Organisation für Migration (IOM) vom Tod von 63 der vermutlich mehr als 100 Menschen an Bord aus. 38 Bootsinsassen seien gerettet worden, darunter Kinder im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren, erklärte IOM-Sprecherin Safa Msehli gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gestern.

Das Boot war etwa 277 Kilometer vor der Insel Sal von einem spanischen Fischerboot gesichtet worden. Dieses alarmierte laut Polizeiangaben daraufhin die kapverdischen Behörden.

Das senegalesische Außenministerium erklärte unter Berufung auf Zeugenaussagen, das Boot habe das senegalesische Dorf Fass Boye am 10. Juli mit 101 Menschen an Bord verlassen.

Sieben Menschen wurden IOM-Angaben zufolge von den Rettungsdiensten bereits tot geborgen, 56 Menschen galten als vermisst. „Wenn Menschen nach einem Schiffbruch als vermisst gemeldet werden, gelten sie als tot“, sagte Sprecherin Msehli.

Die Inselgruppe Kap Verde liegt rund 600 Kilometer vor der Küste Westafrikas. Sie befindet sich auf der Migrationsroute zu den Kanarischen Inseln, die zu Spanien gehören.

Auch Todesopfer vor Tunesien

Auch im Meer vor der Küste Tunesiens wurden erneut mehrere Migrantinnen und Migranten tot aufgefunden. Die Marine habe sieben Leichen unweit der Kerkenna-Inseln geborgen, teilte ein Sprecher eines Gerichts in der nahe gelegenen Stadt Sfax mit. Nach Angaben tunesischer Behörden ertranken in diesem Jahr bereits mehr als 950 Migranten vor den Küsten des Landes.