Autos auf Highway verlassen verlassen Yellowknife
Reuters/Pat Kane
Waldbrände wüten

Kanadische Regionalhauptstadt evakuiert

In Kanada haben Behörden wegen großflächiger Waldbrände die Evakuierung der Hauptstadt der Nordwest-Territorien, Yellowknife, und mehrerer Gemeinden angeordnet. Die Flammen könnten die Stadt bis zum Wochenende erreichen, warnte die Feuerwehr. Die rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden dazu angehalten, das Gebiet zu verlassen.

„Unglücklicherweise hat sich die Lage bei den Waldbränden weiter verschlechtert, ein Feuer westlich von Yellowknife stellt nun eine echte Bedrohung für die Stadt dar“, sagte Shane Thompson, Umweltminister der Nordwest-Territorien. Am späten Mittwochabend war das Feuer bis auf 17 Kilometer an die Regionalhauptstadt herangerückt. Ohne Regenfall sei es möglich, dass der Brand bis zum Wochenende den Stadtrand erreiche, sagte Thompson. „Sie bringen sich und andere in Gefahr, wenn Sie sich dazu entscheiden, länger zu bleiben.“

Derzeit ist nur eine Schnellstraße in den Süden des Landes geöffnet. Für die Evakuierung der Stadt werden unter anderem Militärflüge organisiert. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau versprach auf Twitter (X) die Hilfe der Regierung.

Hälfte der Bevölkerung betroffen

Derzeit wüten in den Nordwest-Territorien etliche Brände. Bereits zuvor hatten rund 6.000 Menschen in der Region ihr Zuhause wegen der Feuer verlassen müssen. In einigen betroffenen Gebieten waren Feuerwehrleute gezwungen, sich zurückzuziehen, da starker Wind die Flammen weiter anheizte. Das kleine Dorf Enterprise etwa wurde von den Flammen fast völlig vernichtet. Mit Yellowknife ist nun die Hälfte der Bevölkerung der Nordwest-Territorien betroffen.

Die Bürgermeisterin von Yellowknife, Rebecca Alty, sagte, die Evakuierungsflüge würden am Donnerstag zu Mittag beginnen und fortgesetzt, bis alle Bewohnerinnen und Bewohner in Sicherheit seien. Sie betonte, dass die Evakuierung frühzeitig angeordnet wurde, um allen genügend Zeit zu geben. „Dies ist eine unglaublich schwierige Zeit für alle. Bitte passen Sie auf und helfen Sie einander, wo Sie können. Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind und Platz haben, nehmen Sie bitte einen Freund oder ein Haustier mit.“

Arbeiter fällen Bäume
Reuters/Pat Kane
Brandherde haben in diesem Jahr Teile von fast allen 13 kanadischen Provinzen und Territorien verwüstet

Seit Beginn der außergewöhnlich heftigen Waldbrandsaison in diesem Jahr mussten fast 168.000 Menschen in Kanada ihre Häuser verlassen. Vier Menschen starben. Landesweit zählten die Behörden diese Woche noch knapp 1.100 aktive Brände. Sie unter Kontrolle zu bekommen war auch in der von einer erneuten Hitzewelle heimgesuchten westlichsten Provinz British Columbia schwierig.

Kanada: Hunderte fliehen vor Waldbränden

Wegen schwerer Waldbrände in abgelegenen Gemeinden Nordkanadas haben sich Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht. Die Behörden riefen den Ausnahmezustand in den Nordwest-Territorien aus. Seit Beginn der außergewöhnlich starken Waldbrandsaison in diesem Jahr mussten fast 168.000 Menschen in Kanada ihre Häuser verlassen.

Dort überstiegen die Temperaturen am Montag die Marke von 40 Grad; in der vor zwei Jahren zu trauriger Berühmtheit gelangten Gemeinde Lytton wurden 41,1 Grad gemessen. Der kleine Ort hatte im Sommer 2021 für Schlagzeilen gesorgt, weil er mit 49,6 Grad Celsius einen neuen kanadischen Hitzehöchstwert aufgestellt hatte – bevor er Tage später von einem Brand fast vollständig zerstört wurde.

Wetterextreme und Klimakrise

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut dem aktuellen Bericht des Weltklimarats (IPCC) aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.