GB: 1.000 rote Telefonzellen zur „Adoption“ bereit

Sie gehören zu Großbritannien wie die Royals und der Tee: rote Telefonzellen. Doch Smartphones und mobiles Internet machen auch vor den Ikonen der britischen Ortschaften nicht halt. Landesweit gibt es noch rund 3.000 der Zellen, die vor allem bei Touristen beliebt sind.

Damit die beliebten Kästen nicht ganz verloren gehen, hat das britische Telekommunikationsunternehmen BT nun Gemeinden und Organisationen im ganzen Land aufgerufen, ihre „red phone box“ zu einem symbolischen Preis von einem Pfund (1,17 Euro) zu übernehmen und umzuwidmen. Insgesamt stünden derzeit rund 1.000 Telefonzellen zur „Adoption“ bereit, teilte BT heute mit.

Rote Telefonzelle in London
Reuters/Clodagh Kilcoyne

Chance für Kommunen und Organisationen

Da die überwiegende Mehrheit der Menschen nun Mobiltelefone nutze und die Mobilfunkabdeckung im Land erheblich verbessert worden sei, sinke die Zahl der Anrufe aus öffentlichen Telefonzellen weiter drastisch, sagte der zuständige BT-Manager Michael Smy. Die nicht mehr genutzten Geräte würden abgebaut, das biete eine Chance für Kommunen und Organisationen.

Seit 2008 wurden demnach bereits mehr als 7.200 rote Telefonzellen umgewidmet, etwa als Standorte von Defibrillatoren, Minibüchereien oder -galerien, und dadurch erhalten.

Das rote Telefonhäuschen war 1924 von Architekt Giles Gilbert Scott für einen Wettbewerb entwickelt worden. Insgesamt sind in Großbritannien noch rund 20 000 öffentliche Telefonzellen in Gebrauch, zum Höhepunkt in den 1990er Jahren waren es etwa 100.000.