Sozialdemokratin ist Spaniens neue Parlamentspräsidentin

In Spanien haben die Abgeordneten heute die Kandidatin der sozialdemokratischen Partei des bisherigen Regierungschefs Pedro Sanchez ins Amt der Parlamentspräsidentin gewählt. Auf die 52-jährige Francina Armengol entfielen bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments in Madrid 178 von 350 Stimmen und damit zwei mehr als für eine absolute Mehrheit nötig sind. Darunter sind auch die Stimmen der sieben Abgeordneten der katalanischen Separatistenpartei JuntsxCat (Gemeinsam für Katalonien).

Das Ergebnis bestätigt spanische Medienberichte über eine Einigung in letzter Minute zwischen Sanchez’ PSOE und JuntsxCat, die nach der Parlamentswahl vom 23. Juli zur Königsmacherin wurde. Der Erfolg Armengols gilt als Hinweis auf die wachsenden Chancen von Sanchez auf eine Wiederwahl als Ministerpräsident Spaniens.

Weder das linke Lager noch der rechte Block hatten bei der Parlamentswahl genug Sitze für eine arbeitsfähige Mehrheit gewonnen – so kam der JuntsxCat des ehemaligen katalanischen Regierungschefs Carles Puigdemont die Rolle des Züngleins an der Waage zu. Ohne die Unabhängigkeitsbefürworter verfügte die Linke nur über 171 Stimmen und damit potenziell über eine weniger als die rechten Parteien um die konservative PP.

Die PP-Kandidatin für das Parlamentspräsidentenamt, Cuca Gamarra, erhielt nun aber nur die 139 Stimmen der PP sowie zweier kleinerer Regionalparteien. Die 33 Abgeordneten der rechtsextremen Vox votierten für ihren eigenen Bewerber.