Robert De Niro feiert 80. Geburtstag

Der Hollywood-Star Robert De Niro feiert seinen 80. Geburtstag – und macht nach wie vor von sich hören. Bis zum Beginn des Streiks der Drehbuchautoren und -autorinnen sowie Schauspieler und Schauspielerinnen Mitte Juli stand De Niro etwa für die Netflix-Serie „Zero Day“ vor der Kamera. Anfang Mai gab er die Geburt von Gia Virginia Chen-De Niro bekannt. Es ist das inzwischen siebente Kind des Schauspielers und sein erstes mit seiner derzeitigen Partnerin Tiffany Chen.

Robert De Niro mit Martin Scorsese
Reuters/Yara Nardi

Seine letzte Filmpremiere feierte der Leinwandstar Mitte Mai in Cannes. Mit Leonardo DiCaprio und Martin Scorsese präsentierte er den neuen Streifen „Killers of the Flower Moon“. Es ist der zehnte gemeinsame Spielfilm von Scorsese und De Niro. Schon ihre erste Zusammenarbeit vor 50 Jahren, die Milieustudie „Hexenkessel“ (1973) über das harte Leben in den Straßen von New York, wurde von Kritikern gelobt. Mit „Taxi Driver“ (1976) folgte das Porträt eines verbitterten Vietnam-Kämpfers.

Hauptdarsteller-Oscar für „Wie ein wilder Stier“

Für Scorseses Boxerporträt „Wie ein wilder Stier“ (1980) trainierte De Niro im Boxring und legte über 25 Kilogramm Gewicht zu. Mit der Rolle holte er seinen ersten und bisher einzigen Hauptdarsteller-Oscar. Schon 1975 hatte er für seinen Auftritt als Vito Corleone in Francis Ford Coppolas Meisterwerk „Der Pate II“ einen Oscar als bester Nebendarsteller erhalten. De Niro lernte dafür monatelang den sizilianischen Dialekt.

Robert De Niro mit Oscar, 1981
AP

Auch Regisseur Scorsese setzte auf De Niro als Mafioso, etwa mit dem Drama „Goodfellas“ (1990) und zuletzt 2019 mit „The Irishman“. In dem Gangster-Epos verwandelt sich der Schauspieler in den Auftragsmörder Frank „The Irishman“ Sheeran, dem nachgesagt wurde, mehr als 25 Morde begangen zu haben.

Vom Gangster zum Comedystar

Nicht nur Gangster und Außenseiter verkörperte De Niro im Laufe seiner Karriere: In den vergangenen Jahren machte er vor allem als Comedystar Kasse. In der Vater-Sohn-Komödie „Und dann kam Dad“ (2023) schlüpfte er in die Rolle des italienischen Immigrantenvaters Salvo, der mit stets grimmiger Visage, strengen Prinzipien und voller Vorurteile lebt.

Blick auf Robert De Niro von hinten, 2008
Reuters/Eric Gaillard

Außerdem war er in den Komödien „Reine Nervensache“, „Meine Braut, ihr Vater und ich“, „Immer Ärger mit Grandpa“ und „Kings Of Hollywood“ zu sehen. De Niro hat kein Genre ausgelassen. Mit Jane Fonda glänzte er in dem romantischen Drama „Stanley & Iris“, mit Al Pacino in dem Actionthriller „Heat“, mit Dustin Hoffman in der Politsatire „Wag the Dog“.

Anfänge in Theatergruppen

Der Sohn einer italienisch-irischen Künstlerfamilie wuchs bei der Mutter im New Yorker Viertel Little Italy auf. Als Teenager schloss er sich Theatergruppen an, später lernte er sein Handwerk in den Workshops von Lee Strasberg und Stella Adler. New York ist er treu geblieben – mit seiner Produktionsfirma Tribeca rief er dort nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 das gleichnamige Filmfestival ins Leben.

Auch dem Mafia-Genre bleibt er weiter eng verbunden. Unter der Regie von Barry Levinson („Rain Man“, „Good Morning Vietnam“) drehte er kürzlich den Crime-Thriller „Wise Guys“ ab. Die Story dreht sich um die beiden Mafia-Bosse Vito Genovese und Frank Costello, die in den 1950er und 1960er Jahren in New York herrschten.