Russland: Lange Haftstrafen für fünf ukrainische Soldaten

Prorussische Separatisten im Osten der Ukraine haben russischen Angaben zufolge fünf ukrainische Soldaten zu langen Haftstrafen verurteilt. Ihnen wurde nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees von heute und gestern „Mord“ und die „grausame Behandlung von Zivilisten“ vorgeworfen. Das Ermittlungskomitee ist für die großen Fälle in Russland zuständig.

Zwei Soldaten wurden den Angaben zufolge zu jeweils 22 Jahren Haft verurteilt. Die Männer, die während der russischen Offensive gefangen genommen worden waren, wurden der „grausamen Behandlung der Zivilbevölkerung“ und der „Anwendung verbotener Methoden in einem bewaffneten Konflikt“ für schuldig befunden, wie das Ermittlungskomitee erklärte.

Die russischen Ermittler hatten ihnen vorgeworfen, im März vergangenen Jahres einen 44-Jährigen exekutiert zu haben, der die Position ukrainischer Stellungen in Mariupol beobachtet hatte. Die Stadt war nach einer monatelangen Belagerung von der russischen Armee erobert worden.

International nicht anerkannt

Die Urteile wurden vom „Obersten Gericht“ der von Moskau kontrollierten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine verhängt. Russland hatte im vergangenen Jahr die Annexion der Volksrepublik erklärt, was von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt wurde.

Ein dritter ukrainischer Soldat wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Am Mittwoch hatte das russische Ermittlungskomitee bereits bekanntgegeben, dass zwei weitere ukrainische Soldaten zu jeweils 24 Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Ihnen wurde vorgeworfen, im Februar und März 2022 Wohnhäuser und zivile Infrastruktur in Mariupol mit Mörsern beschossen zu haben.