Türkei gedachte Erdbebens vor 24 Jahren

Die Türkei hat des verheerenden Erdbebens vor 24 Jahren in der Nähe der Millionenmetropole Istanbul mit Zehntausenden Toten gedacht. Zugleich wird erneut Kritik an mangelnder Vorbereitung für ein neues großes Beben laut. Evakuierungspläne müssten besser koordiniert werden, sagte der Bürgermeister des stark gefährdeten Bezirks Avcilar, Turan Hancerli, heute. Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu mahnte: Erdbebenvorsorge sei eine „Frage des Überlebens“.

Sein Büro schätzt, dass für ein Städtebauprogramm über 40 Milliarden Dollar (36,64 Mrd. Euro) nötig seien, um die Megastadt auf ein schweres Erdbeben vorzubereiten. Allein im Bezirk Avcilar, der bei dem Beben vor 24 Jahren zu den am stärksten zerstörten gehörte, seien in den letzten elf Jahren bereits 2.000 Gebäude abgerissen und neu gebaut worden, 1.500 stünden noch aus, so Hancerli.

Weiteres Erdbeben erwartet

Am 17. August 1999 waren bei einem Erdbeben in der Provinz Izmit nahe Istanbul mehr als 18.000 Menschen ums Leben gekommen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass in naher Zukunft ein Erdbeben einer Stärke von mindestens sieben die 16-Millionen-Einwohner-Metropole erschüttern wird. Ein genauer Zeitpunkt lässt sich jedoch nicht vorhersagen.

Die gesamte Türkei ist stark erdbebengefährdet. Im Februar waren mehr als 50.000 Menschen bei verheerenden Beben in der Südosttürkei ums Leben gekommen.