Italien: Empörung über rassistische Äußerungen eines Generals

Ein italienischer General hat mit rassistischen und homophoben Äußerungen für Empörung gesorgt. Verteidigungsminister Guido Crosetto kündigte heute ein Disziplinarverfahren gegen den 54-jährigen Roberto Vannacci an, der ohne das Wissen der Armeeführung ein Buch im Selbstverlag veröffentlicht hatte. Vannacci habe „persönliche Meinungen geäußert, die die Armee, die Verteidigung und die republikanische Verfassung diskreditieren“, erklärte der Minister.

Der General, der früher in Afghanistan und im Irak gedient hatte, leitet inzwischen Italiens militärgeografisches Institut. In seinem Buch schreibt er unter anderem, dass Homosexuelle nicht „normal“ seien. Er wettert gegen die „Diktatur der Minderheiten“ und teilt gegen Feministinnen, Umweltschützerinnen und Einwanderer aus.

Die Äußerungen des Generals lösten eine Welle empörter Reaktionen bei linksgerichteten Politikerinnen und Politikern aus, während Abgeordnete der Rechten und der extremen Rechten zu dem Vorfall schwiegen.