USA öffnen wieder Migrationsbüro in Havanna

Die USA öffnen nach fünfjähriger Unterbrechung wieder ein Migrationsbüro in der kubanischen Hauptstadt Havanna. In der Außenstelle der US-Behörde für Staatsbürgerschaft und Einwanderung sollen Einreiseanträge von Kubanerinnen und Kubanern bearbeitet werden, die bereits Verwandte in den USA haben, wie das US-Heimatschutzministerium gestern mitteilte. Dabei werden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unter anderem Interviews führen und biometrische Daten erfassen.

Das Migrationsbüro in Havanna war Ende 2018 während der Präsidentschaft von Donald Trump inmitten einer Kursverschärfung gegenüber dem sozialistisch regierten Karibik-Staat geschlossen worden. Die Schließung erfolgte auch als Reaktion auf das Auftauchen des Havanna-Syndroms.

Mysteriöse Gesundheitsprobleme bei zahlreichen US-Diplomaten und -Diplomatinnen zunächst in der kubanischen Hauptstadt und später auch in anderen Weltregionen hatten Befürchtungen vor einem möglichen Einsatz von Akustik- oder Elektroschallwaffen durch einen feindlichen Staat geweckt. Inzwischen sind die US-Geheimdienste der Meinung, dass die Fälle wahrscheinlich nicht auf Angriffe zurückgehen.

Heimatschutzminister stammt aus Kuba

Die Wiedereröffnung des Büros in Havanna erfolgt nun als Teil der Bemühungen der Regierung von Trumps Nachfolger Joe Biden, die illegale Einwanderung in die USA zu bekämpfen und zugleich die Möglichkeiten einer legalen Einreise zu erweitern. Dabei sollen auch Einwanderungsbüros in mehreren lateinamerikanischen Staaten helfen.

Der selbst aus Kuba stammende US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas erklärte, die Biden-Regierung unternehme Schritte, um „rechtswidrige Grenzübertritte zu reduzieren, ruchlosen Schmugglerorganisationen Ressourcen zu entziehen und den Zugang zu rechtmäßigen, sicheren und geordneten Wegen“ für eine Einreise von Schutzbedürftigen zu verbessern. „Kubaner wie meine eigene Familie, die vor fast 63 Jahren vor der kommunistischen Übernahme geflohen ist, verdienen die gleiche Chance auf legale Wege, um sich ein neues Leben in den USA aufzubauen.“