Menschenrechtsverletzungen: H&M zieht sich aus Myanmar zurück

Nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen in Textilfabriken in Myanmar will sich die schwedische Modekette H&M aus dem südostasiatischen Land zurückziehen. In Myanmar werde es zunehmend schwieriger, gemäß der eigenen „Standards und Anforderungen“ zu arbeiten, erklärte das Unternehmen heute. Daher habe die Modekette entschieden, seine Aktivitäten stufenweise einzustellen.

Die britische Menschenrechtsorganisation Business and Human Rights Centre hatte in einem in dieser Woche veröffentlichten Bericht für den Zeitraum von Februar 2022 bis Februar 2023 mehr als 150 Fälle mutmaßlicher Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen in Textilfabriken dokumentiert. Im Vorjahreszeitraum lag die Zahl bei 56.

Eigenen Angaben zufolge betreibt H&M keine eigenen Textilfabriken in Myanmar, sondern bezieht die Produkte von 26 Lieferanten mit insgesamt 39 Fabriken. Von allen Fällen, welche die britische NGO seit Februar 2021 registrierte, standen 20 im Zusammenhang mit Lieferanten des schwedischen Modeunternehmens.

Das südostasiatische Land wird von Gewalt erschüttert, seit das Militär im Februar 2021 die Macht an sich gerissen und die demokratische Regierung von Aung San Suu Kyi gestürzt hatte. Zahlreiche internationale Unternehmen haben Myanmar seitdem verlassen.