Zerstörung nach Einschlag von Rakete in Tschernihiw, Ukraine
Reuters/Ukrainische Polizei
Stadtzentrum getroffen

Tote bei russischem Angriff auf Tschernihiw

Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw am Samstag offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen getötet und weitere 110 verletzt worden. Eine Rakete sei mitten im Zentrum der Stadt, wo sich eine Universität und ein Theater befinden, eingeschlagen, hieß es aus Kiew. In verbreiteten Videos und Bildern sind schwere Schäden zu sehen.

Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko zufolge sind unter den Verletzten zwölf Kinder und zehn Polizisten. Der Gouverneur des Gebiets Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, teilte via Telegram mit, die Stadt sei ersten Erkenntnissen zufolge von einem Marschflugkörper getroffen worden. Bei dem Einschlag sei auch das Dach eines Theaters zerstört worden.

Eine russische Rakete sei mitten im Stadtzentrum Tschernihiws eingeschlagen, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj via Telegram mit. Dabei seien ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater getroffen worden, schrieb er. „Ein gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und Verlustes verwandelt hat“, schrieb der ukrainische Staatschef weiter.

Zerstörung nach Einschlag von Rakete in Tschernihiw, Ukraine
Reuters/Ukrainische Polizei
Rettungskräfte beim Einsatz nach dem Angriff auf Tschernihiw

Er veröffentlichte ein Video des Einschlagsorts, das Trümmer rund um ein großes Gebäude aus Sowjetzeiten zeigte. Rundherum waren darauf geparkte Autos zu sehen, deren Dächer und Fenster teilweise zerstört waren. Selenskyj selbst hält sich gerade in Schweden auf, er werde Gespräche mit Ministerpräsident Ulf Kristersson, der königlichen Familie und anderen Repräsentantinnen und Repräsentanten führen, wie er mitteilte.

Ukraine: Tote bei Angriff auf Tschernihiw

Die russische Armee hat das Zentrum der Stadt Tschernihiw in der Nordukraine bombardiert. Dabei wurden Dutzende Menschen getötet und verletzt.

150 Kilometer von Kiew entfernt

Von russischer Seite gab es zu dem Beschuss keinen Kommentar. Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew in Richtung der Grenze zum mit Russland verbündeten Belarus. Russische Streitkräfte waren durch Tschernihiw marschiert, als sie im Februar 2022 ihre Invasion in die Ukraine begonnen hatten, wurden dann aber von ukrainischen Kräften zurückgedrängt.

Zerstörung nach Einschlag von Rakete in Tschernihiw, Ukraine
Reuters/Vladyslav Savenok
Das Bild zeigt die Zerstörung nach dem Einschlag in Tschernihiw

Schäden in Chmelnyzkyj und Schytomyr

Seit Moskaus Truppen aus dem Gebiet zurückgedrängt worden waren, war der Norden der Ukraine weitgehend von Kämpfen wie im Osten und im Süden des Landes verschont geblieben. In der Nacht war die Ukraine nach eigenen Angaben in mehreren Regionen von Russland mit Drohnen angegriffen worden – auch im Norden des Landes gab es Drohnenalarm.

Die Luftabwehr habe 15 der 17 Drohnen des Typs Schahed aus iranischer Produktion abgeschossen, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. In der Region Chmelnyzkyj im Westen des Landes wurden nach Angaben der örtlichen Verwaltung zwei Menschen verletzt und Dutzende Gebäude beschädigt. Auch die Region Schytomyr westlich von Kiew meldete Schäden durch einen russischen Luftangriff.