Waldbrand auf Teneriffa erfasst bereits 11.600 Hektar

Der Waldbrand auf der bei Urlaubern und Urlauberinnen beliebten Kanaren-Insel Teneriffa ist nach fünf Tagen weiterhin außer Kontrolle. Die Flammen haben bisher etwa 11.600 Hektar erfasst, wie der kanarische Notdienst gestern am späten Nachmittag mitteilte. Das entspricht der Fläche von gut 16.000 Fußballfeldern. Zuvor hatte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo erklärt, die Südfront des Feuers sei inzwischen „sehr stabil“. Sorgen bereite die nördliche Brandfläche.

Auch die Feuerwehr zog gestern eine Bilanz: „Die Nacht ist viel besser verlaufen als erwartet und hat eine gewisse Normalität und Ruhe zurückgebracht“, hieß es auf Twitter (X).

12.000 Menschen mussten Häuser verlassen

Die Zahl der Menschen, die bisher wegen des Feuers im Norden und Nordosten der Insel ihre Häuser verlassen mussten, liegt nach Behördenschätzung bei mehr als 12.000. Diese Schätzung basiere auf den Einwohnerzahlen der elf betroffenen Gemeinden. Zunächst hatte eine Behördensprecherin gestern sogar von rund 26.000 von Evakuierungen betroffenen Personen gesprochen. Diese Zahl wurde später deutlich nach unten korrigiert. Verletzte oder zerstörte Häuser wurden vorerst nicht gemeldet.

Brände auf Teneriffa in den letzten 24 Stunden ab dem 21.8.2023, 9.00 Uhr MESZ.

Polizei geht von Brandstiftung aus

Das Feuer geht wohl auf Brandstiftung zurück. Die spanische Polizei sieht das jedenfalls inzwischen als erwiesen an. Das sagte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo auf einer Pressekonferenz. Die Polizeieinheit Guardia Civil verfolge in diesem Zusammenhang derzeit drei Ermittlungsstränge. Er hoffe, dass der oder die mutmaßlichen Täter bald dingfest gemacht werden können. Sie hätten „das Leben von Tausenden von Menschen und materielle Güter in Gefahr gebracht“.

Die Flammen wurden auch in der Nacht auf gestern nach Angaben des kanarischen Notdienstes von mehr als 340 Einsatzkräften bekämpft. Nach Tagesanbruch wolle man wieder Löschflugzeuge und Hubschrauber einsetzen, hieß es. Die Zahl wurde gestern von 19 auf 23 erhöht.

Der spanische Innenminister Ministerpräsident Fernando Grande-Marlaska sagte zum Abschluss seines Besuches auf Teneriffa: „Wir können hoffen, dass wir das Feuer in den nächsten Tagen unter Kontrolle bekommen, wenn das Wetter mitspielt.“ Ministerpräsident Pedro Sanchez kündigte einen Besuch der Insel an. Nach Angaben des kanarischen Regierungschefs handelt es sich um einen der schwersten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren.