Linkspolitikerin Gonzalez führt bei Ecuador-Wahl

Die Linkspolitikerin Luisa Gonzalez führt die ersten Hochrechnungen in der ersten Runde von Ecuadors Präsidentschaftswahl an. Nach der Auszählung von rund 30 Prozent der Wahlboxen erhielt Gonzalez laut Angaben der nationalen Wahlbehörde mehr als 33 Prozent der Stimmen. Die Wählerinnen und Wähler konnten bis 17.00 Uhr (0.00 Uhr MESZ) ihre Stimme abgeben. Nach dem tödlichen Attentat auf einen Kandidaten im Wahlkampf war die Armee im Einsatz, um den Urnengang abzusichern.

Die ecuadorianische Präsidentschaftskandidatin Luisa Gonzalez
Reuters/Karen Toro

Für einen Sieg in der ersten Runde müsste Gonzalez über 40 Prozent der Stimmen verfügen oder zehn Prozentpunkte vor dem nächstnachfolgenden Konkurrenten liegen. Hinter Gonzalez lag laut den Angaben überraschend Daniel Noboa mit 24,4 Prozent der Stimmen auf Platz zwei.

Mord erschütterte Wahlkampf

Eine mögliche zweite Wahlrunde würde am 15. Oktober stattfinden. Am Tag der Präsidentschaftswahl wurden außerdem die Mitglieder des 137 Sitze starken Parlaments gewählt. Darüber hinaus wurden in zwei Volksabstimmungen über Ölbohrungen im Amazonas und den Bergbau im Waldgebiet Choco Andino abgestimmt.

Nur elf Tage zuvor war der aussichtsreiche Zentrist Fernando Villavicencio nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Nur Stunden vor dem Votum erklärte der Ersatzkandidat von Villavicencios Construye-Partei, Christian Zurita, Todesdrohungen in Onlinenetzwerken erhalten zu haben.