LK-Chef für Herkunftskennzeichnung in Gastronomie

Nach dem jüngsten Kebab-Skandal ist die Lebensmittelherkunftskennzeichnung wieder Thema. „Wer immer nur das Billigste sucht – egal, woher und zu welchen Produktionsstandards – wird Gammelfleisch, Salmonellen und Tierleid finden“, sagte nun Landwirtschaftskammer-Chef Josef Moosbrugger.

Der Skandal spreche „für eine verstärkte verpflichtende Herkunftskennzeichnung in möglichst vielen Bereichen (…) – bei verarbeiteten Produkten und in weiterer Folge auch in der Gastronomie“.

Genau an den Bereichen, in denen eine Verpflichtung kommen soll, spießt es sich. Eine Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie ist nicht vorgesehen. Die Grünen hätten sich das gewünscht, die ÖVP war dagegen – innerhalb der Volkspartei ist der Bauernbund dafür, der Wirtschaftsbund vorwiegend kritisch.

Ab September Kennzeichnung u. a. in Kantinen

Ab September kommt aber wie berichtet eine Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung wie etwa Kantinen. 2,2 Millionen Speisen pro Tag in Kantinen – etwa in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Schulen – und somit nahezu zwei Drittel der Außer-Haus-Verpflegung sind davon umfasst, so die Landwirtschaftskammer. Die Herkunft der Grundnahrungsmittel Milch, Fleisch und Eier in den Speisen ist anzugeben.

In weiterer Folge ist eine solche Herkunftskennzeichnung auch bei verarbeiteten Lebensmitteln im Supermarkt vorgesehen. Hier fordert Moosbrugger die nächsten Schritte von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Des Weiteren geht es für den Landwirtschaftskammer-Präsidenten auch um die Pflichtkennzeichnung in der Gastronomie. In der Schweiz gibt es eine solche schon seit Jahren.

„Wenn sich manche Gastronomen in aller Vehemenz gegen weiterführende Schritte bei der Herkunftskennzeichnung wehren, gilt es schon zu hinterfragen, was es mit der Anonymität auf sich hat und was verborgen werden soll“, sagte der oberste Landwirtschaftskämmerer und ÖVP-Bauernbündler. Die Auslobung der regionalen Qualität wäre im Interesse von Konsumentinnen und Konsumenten, Bäuerinnen und Bauern, so Moosbrugger.