Serbien sagt Ungarn Durchleitung von russischem Gas zu

Serbien hat nach den Worten des ungarischen Außenministers Peter Szijjarto zugesagt, russisches Gas durch eigene Infrastruktur nach Ungarn zu leiten, sollte die Ukraine den Transport über ihr Gebiet stoppen. Serbien werde „die notwendigen Transitkapazitäten bereitstellen“, erklärte Szijjarto nach einem Treffen von Serbiens Präsidenten Aleksandar Vucic und Ungarns Regierungschef Viktor Orban.

Die Sicherung der Energieversorgung war eines der Themen bei dem Treffen gestern in Budapest, zu dem Orban auch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Aserbaidschans Präsidenten Ilham Alijew und die Staatschefs von Turkmenistan und Kirgisistan eingeladen hatte. Szijjarto hob Ungarns „enge Zusammenarbeit mit Zentralasien und dem Westbalkan“ hervor, die angesichts der Energiekrise entscheidend sei.

Demnach unterzeichnete Budapest ein Abkommen mit Aserbaidschan, das die Speicherung von 50 Millionen Kubikmetern Erdgas auf ungarischem Boden vorsieht. Außerdem wurde eine engere Zusammenarbeit mit der Türkei bei der Energieversorgung angekündigt.

Ungarn, das als einziger EU-Mitgliedsstaat seit Beginn des Kriegs in der Ukraine weiterhin Beziehungen zum Kreml unterhält, hatte sich in den vergangenen Jahren immer mehr nach Osten geöffnet und neben Russland auch den Kontakt zu Zentralasien und China gesucht.