Regierung: Landwirtschaft soll digitaler werden

Die Bundesregierung will die Digitalisierung in der Landwirtschaft „aktiv vorantreiben“ und sich daraus ergebende „Chancen nützen“. Gerade kleinere Betriebe sollten dabei unterstützt werden, wettbewerbsfähig zu bleiben, hieß es heute bei einer Pressekonferenz von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky in Innsbruck. Befürchtungen, dass Arbeitsplätze verloren gehen könnten, hatte man nicht.

Digitalisierung habe längst Einzug in die Landwirtschaft gehalten, erläuterte Totschnig – im Stall, auf dem Feld, in der Werkstatt ebenso wie bei der Direktvermarktung. Auch in Zeiten des Klimawandels könne diese einen Beitrag zu einer nachhaltigen Produktion leisten.

KI soll zielgerichtete Bewirtschaftung ermöglichen

Besonders im Ackerbau sei beispielsweise „Precision Farming“, also zielgerichtete Bewirtschaftung, ein Thema. Künstliche Intelligenz (KI) könne hier etwa helfen, ein Feld zu scannen und dabei Unkraut präzise zu erkennen und gezielt zu bekämpfen, so Tursky.

Im Stall wiederum seien beispielsweise Transponder an Tieren zur Unterstützung der Landwirte ein Thema, ebenso wie Fütterungs- oder Melkroboter, sagte der bei dem Pressegespräch ebenfalls anwesende Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter und Agrarlandesrat Josef Geisler (ÖVP).

Für viele Bäuerinnen und Bauern Neuland

Gleichzeitig sei Digitalisierung in der Landwirtschaft auch eine große Herausforderung, weil sie für viele Bäuerinnen und Bauern Neuland bedeute. Das betreffe vor allem die klein strukturierte Landwirtschaft, sagte Totschnig. Deshalb wolle sein Ministerium Maßnahmen vorantreiben, um „größtmöglichen Nutzen zu erreichen“.

So gebe es etwa Programme, um an landwirtschaftlichen Schulen neue Technologien nahezubringen („Innovation Farming“). Auch KI und Robotik seien ein großes Thema. So könnten Drohnen etwa KI-unterstützt mit automatisierter Bilderkennung Wildtierpopulationen erfassen und so das Wildtiermanagement unterstützen.

Es gehe um geringeren Ressourceneinsatz und Effizienzsteigerung, führte Tursky aus. Befürchtungen, dass Arbeitsplätze verloren gehen würden, seien durch Studien widerlegt. Vielmehr werde sich die Arbeit verändern, und man müsse sicherstellen, dass die Arbeitskräfte noch zu den Arbeitsplätzen passen – Stichwort Schulungen.