Weitere armeenahe Partei tritt Bündnis in Thailand bei

Vor der Parlamentsabstimmung über einen neuen Regierungschef in Thailand hat ein oppositionsgeführtes Bündnis den Beitritt einer weiteren armeenahen Partei verkündet. Die Pheu-Thai-Partei gab heute an, dass die PPRP mit ihren 40 Sitzen im Parlament zu der neuen Regierung stoßen werde – eine Partei, die als Vehikel für den Machterhalt von Junta-Mitgliedern gegründet wurde.

„Die Entscheidung, diese Regierung zu bilden, beruht auf unserer Pflicht gegenüber der Öffentlichkeit, die mit Schwierigkeiten und ernsten Problemen konfrontiert ist“, sagte Pheu-Thai-Chef Chonlanan Srikaew vor Reporterinnen und Reportern.

Deutliche Absage an Militärjunta bei Wahl

Bei der Parlamentswahl im Mai hatten die Wählerinnen und Wähler einem Jahrzehnt der militärgestützten Regierungen in Thailand eine deutliche Absage erteilt. Die MFP von Pita Limjaroenrat gewann die Wahl deutlich, wurde jedoch von konservativen und promilitärischen Kräften an der Regierungsbildung gehindert.

Die zweitplatzierte Pheu Thai übernahm danach das Schmieden eines Bündnisses und will morgen ihren Kandidaten für das Amt des Regierungschefs, den Geschäftsmann Srettha Thavisin, im Parlament bestätigen lassen.

Die PPRP dominierte bereits die Koalition des scheidenden Ministerpräsidenten Prayut Chan-o-cha, dessen Regierung beim Urnengang im Mai abgestraft wurde. Nun wird sie doch wieder Teil der Regierung sein, genau wie Prayuts Partei UTN und die Bhumjaithai.

Die Bereitschaft der Pheu Thai, einstmalige Feinde in ihren Reihen zuzulassen, hat einige Anhängerinnen und Anhänger vergrault. Nicht zuletzt, weil ein von Prayut angeführter Staatsstreich die letzte Pheu-Thai-Regierung stürzte.