Frankreich: Bub bei Schießerei im Drogenmilieu getötet

Bei einer Auseinandersetzung im Drogenmilieu ist in der südfranzösischen Großstadt Nimes ein unbeteiligter Zehnjähriger erschossen worden. Es ging offenbar um eine Abrechnung zwischen Drogenhändlern, wie Innenminister Gerald Darmanin heute mitteilte.

„Das ist ein riesiges Drama, das nicht ungestraft bleiben wird. Die Polizei hat in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Drogenhändler festgenommen und wird ihre Präsenz mit aller Entschlossenheit verstärken“, kündigte der Minister an.

Schütze noch nicht gefasst

Die Staatsanwaltschaft in Nimes bestätigte, dass nach einer Schießerei im Viertel Pissevin im Westen der Stadt ein zehnjähriges Kind ums Leben gekommen sei. Außerdem sei ein Mann Opfer der Schüsse geworden, er befinde sich nicht mehr in Lebensgefahr. Der Schütze wurde bisher noch nicht gefasst.

Wie die Zeitung „Le Monde“ berichtete, saß der Bub gestern am späten Abend auf der Rückbank des Autos eines Onkels, als es in dem Hochhausviertel zu einer Schießerei kam. Der Onkel sei verletzt worden und mit dem Auto zum Krankenhaus gefahren, der Bub aber sei auf dem Weg dorthin gestorben. Ein weiteres Kind, das sich im Auto befand, sei unverletzt geblieben.

Staatsanwältin Cecile Gensac sagte, die Familie der Opfer sei bisher in keiner Weise bei der Justiz bekanntgewesen. „Sie hat das Pech gehabt, sich zum falschen Moment am falschen Ort befunden zu haben.“