Kämpfe um Armeestützpunkt in Sudans Hauptstadt

Bei anhaltenden Kämpfen in Khartum versucht das sudanesische Militär Augenzeugen zufolge seine vorletzte Hochburg in der Hauptstadt zu halten. Milizen der Rapid Support Forces (RSF) veröffentlichten gestern ein Video, wonach ihre Kämpfer in einen Stützpunkt des Panzerkorps eingedrungen seien und Panzer erbeutet hätten. Aus Militärkreisen verlautete anschließend, die Eindringlinge seien vertrieben worden.

Komitees von Anrainern berichteten von getöteten Zivilisten während der nun seit drei Tagen anhaltenden Gefechte. Sollte die Basis fallen, würde die Armee in Khartum nur noch das Militärhauptquartier im Stadtzentrum als Stützpunkt kontrollieren.

Der Konflikt im Sudan war Mitte April ausgebrochen. Seitdem hat die RSF-Miliz zwar Vorteile im Bodenkrieg, das Militär verfügt jedoch über Kampfflugzeuge und schwerere Artillerie. Damit hat sie bisher die Kontrolle über ihre wichtigsten Stützpunkte in der Hauptstadt sowie in zentralen und östlichen Landesteilen behalten. Nach UNO-Angaben wurden mehr als vier Millionen Menschen vertrieben. Dem Konflikt ging ein langjähriger Machtkampf zwischen Armee und RSF voraus.