British Museum: Diebstahl löst Debatte über Kunstrückgabe aus

Der Diebstahl kostbarer Objekte aus dem British Museum in London hat eine Debatte über die Sicherheit der dort aufbewahrten Kulturgüter ausgelöst. Der britische Abgeordnete Tim Loughton, der einer parteiübergreifenden Parlamentariergruppe zum British Museum vorsteht, beschwerte sich über „unverhohlenen Opportunismus“ aus Griechenland nach Bekanntwerden der Vorfälle.

Anlass war eine Äußerung der Chefin des griechischen Archäologenverbands, Despina Koutsoumba, die infrage gestellt hatte, ob griechische Altertümer in London sicher seien. „Wir wollen dem British Museum sagen, dass sie nicht mehr behaupten können, griechische Kulturgüter seien im British Museum besser aufbewahrt“, hatte Koutsoumba der BBC gesagt.

Die Institution in London gilt als eines der wichtigsten Museen weltweit. Es beherbergt einige der bedeutendsten Kulturschätze der Menschheit. Dazu gehören ein erheblicher Teil der Parthenon-Skulpturen, der Stein von Rosetta und ägyptische Mumien. Vor allem Griechenland fordert seit Langem eine Rückgabe von Kulturgütern aus dem British Museum.

Offenbar mehr als tausend Objekte gestohlen

Das British Museum hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass mehrere Objekte gestohlen und beschädigt worden seien. Unter anderem gehe es um Goldschmuck, Juwelen aus Halbedelsteinen und Glas.

Im Verdacht steht ein früherer Mitarbeiter, der im Zusammenhang mit den Vorfällen entlassen wurde und gegen den rechtliche Schritte eingeleitet wurden. Medienberichten zufolge sollen deutlich mehr als 1.000 Objekte über einen Zeitraum von mehreren Jahren gestohlen worden sein. Zudem soll es bereits 2021 Hinweise gegeben haben – etwa dass Objekte aus dem Museum auf einer Onlineauktionsplattform zum Verkauf angeboten wurden – die jedoch ignoriert worden seien.