BRICS-Staaten beraten über Währung und Erweiterung

Die BRICS-Staaten haben heute auf ihrem Gipfel über eine Erweiterung und die Möglichkeit, Geschäfte ohne die Nutzung von Dollar abzuwickeln, diskutiert. Man habe über die Verwendung lokaler Währungen gesprochen, um gegenseitigen Handel und Investitionen zu erleichtern, sagte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa als Gastgeber.

Überblick über den Brics-Verhandlungsraum mit zugeschaltenem Putin auf Monitoren
Reuters/Gianluigi Guerica

Die Staaten sprachen sich einstimmig für eine Erweiterung des Bündnisses aus. „Wir sind dabei, die Familie der BRICS zu erweitern“, sagte Ramaphosa. Alle Mitglieder unterstützten den Vorschlag „vollumfänglich“.

Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte unterdessen in einer Videobotschaft, dass Russland den nächsten Gipfel ausrichten wolle. Putin lud die Vertreter der anderen Mitgliedstaaten Brasilien, Indien, China und Südafrika für Oktober 2024 in die russische Stadt Kasan ein. Das konkrete Datum solle über diplomatische Kanäle abgesprochen werden.

Haftbefehl verhinderte Putins Anwesenheit

Putin war nicht nach Südafrika gereist, weil der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt hat. Der BRICS-Gruppe gehören China, Indien, Russland, Brasilien und Südafrika an. Die Staats- und Regierungschefs beraten noch bis Ende der Woche über eine engere Zusammenarbeit.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sprach sich für eine rasche Erweiterung der Gruppe aus. Der Prozess zur Aufnahme weiterer Staaten in die „BRICS-Familie“ solle beschleunigt werden, sagte er. Die BRICS-Gemeinschaft werde weiter wachsen und zu Frieden und Entwicklung in der Welt beitragen.

Lula für eigene Währung

Der brasilianische Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva wiederum sprach sich für eine gemeinsame Währung aus, in der der Handel abgewickelt werden könnte. „Die Schaffung einer Währung für Transaktionen zwischen den BRICS-Ländern verringert unsere Anfälligkeit“, schrieb der Staatschef auf der Plattform Twitter (X).

Sowohl in der Frage der Erweiterung als auch der Währung zeigten sich Differenzen. China und Russland sind sehr daran interessiert, die BRICS-Gruppe zu erweitern, um dem Block mehr globales Gewicht auch gegenüber dem Westen zu verleihen. Auch Südafrika und Brasilien befürworten die Aufnahme weiterer Staaten. Der brasilianische Präsident Lula hatte aber schon zuvor betont, dass die BRICS-Gruppe aus seiner Sicht kein Gegenpol „zu G-7, G-20 oder den Vereinigten Staaten“ sein dürfe.