Wahlen in Simbabwe um einen Tag verlängert

In Simbabwe sind die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen aufgrund „logistischer Verzögerungen“ verlängert worden. Präsident Emmerson Mnangagwa verkündete gestern Abend eine Verlängerung um einen Tag, um allen 6,6 Millionen Wahlberechtigten die Stimmabgabe zu ermöglichen.

Wählerinnen und Wähler warten in einer langen Schlange
APA/AFP/Jekesai Njikizana

Viele Wahllokale hatten mit großer Verspätung geöffnet. Oppositionsführer Nelson Chamisa warf der Regierung indes Wahlmanipulation und Einschüchterung von Wählern vor. Beobachter rechnen mit einer Wiederwahl des 80-jährigen Mnangagwa und seiner seit Jahrzehnten regierenden ZANU-PF.

Opposition sieht „Wählerunterdrückung“

„Dies ist ein klarer Fall von Wählerunterdrückung, ein klassischer Fall von steinzeitlichem (…) Betrug“, sagte Chamisa bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Harare. Chamisa, Chef der Bürgerkoalition für den Wandel (CCC), warf der Regierung vor, das Land durch Verzögerungen und Manipulationen bei den Wahlen in eine Krise gestürzt zu haben. Die Regierungspartei klammere sich „verzweifelt“ an die Macht, erklärte Chamisa. Außerdem prangerte er angebliche Einschüchterungsversuche der ZANU-PF-Partei an. In ländlichen Gebieten seien Wähler „terrorisiert“ worden.

CCC-Sprecherin Fadzayi Mahere begrüßte die „sehr hohe Wahlbeteiligung“. Gleichzeitig berichtete sie von Unterstützern der ZANU-PF, die unter dem Vorwand einer Nachwahlbefragung Wahlbüros aufsuchten, um Wähler einzuschüchtern und zur Stimmabgabe für die amtierende Regierung zu bewegen. „Das Regime ist in Panik“, sagte Mahere und fügte hinzu: „Die Bürger werden sich nicht täuschen lassen.“

Weniger als ein Viertel der Wahllokale in Harare – einer Hochburg der Opposition – hatten gestern pünktlich geöffnet. Die Wahlkommission räumte die Verspätungen ein und führte das Problem auf Verzögerungen beim Druck der Stimmzettel zurück.