Niger-Junta beriet mit Nachbarländern

Der Anführer der Junta in Niger, General Abdourahamane Tiani, hat den Streitkräften von Mali und Burkina Faso im Falle eines Angriffs auf nigrischem Territorium ein Eingreifen in den Konflikt erlaubt. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der Außenministerien der afrikanischen Länder hervor.

Die Außenminister hätten sich gestern in der nigrischen Hauptstadt Niamey getroffen, um eine verstärkte Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen und anderen gemeinsamen Themen zu erörtern, hieß es.

Die Minister von Mali und Burkina Faso hätten es laut Erklärung begrüßt, im Falle eines Angriffs auf nigrischem Boden einzugreifen zu dürfen und ihre Ablehnung eines bewaffneten Angriffs gegen das nigrische Volk, der als Kriegserklärung betrachtet werden würde, bekräftigt.

Afrikanische Union verschärft Vorgehen

Die Afrikanische Union (AU) hatte bereits ihren Kurs gegenüber den Putschisten in Niger verschärft. Die Spitze der alle afrikanischen Staaten umfassenden Organisation hat am Dienstag das westafrikanische Land von allen gemeinsamen Aktivitäten ausgeschlossen.

Zudem rief die AU ihre Mitglieder dazu auf, alles zu vermeiden, was die Militärregierung in Niamey legitimieren könnte. Die westafrikanische Staatengruppe ECOWAS hatte am Montag die Vorschläge der nigrischen Militärs für eine bis zu dreijährigen Übergangsphase für die Rückkehr zur Demokratie zurückgewiesen. Zuvor hatte ECOWAS bereits betont, zu einem militärischen Eingreifen bereit zu sein.

Die AU forderte die Militärs in Niger erneut auf, den seit dem Putsch im Juli festgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum unverzüglich freizulassen. Die Organisation warnte außerdem alle nichtafrikanischen Länder vor einer Einmischung in den Konflikt.