Fukushima: Proteste gegen Japans Kühlwassereinleitung ins Meer

In mehreren Ländern im Südpazifik haben Menschen gegen die begonnene Einleitung aufbereiteten Kühlwassers aus der japanischen Atomruine Fukushima ins Meer protestiert. Umweltschutzgruppen organisierten heute (Ortszeit) Demonstrationen unter anderem vor Japans diplomatischen Vertretungen in den neuseeländischen Metropolen Auckland und Wellington sowie in der Hauptstadt des Inselstaats Fidschi, Suva. Proteste hatten auch in Japan den Beginn der Einleitung begleitet.

Der Betreiberkonzern TEPCO hatte gestern einen ersten Schub von gefiltertem und verdünntem Kühlwasser in einen Tunnel im Pazifik gepumpt. Im AKW Fukushima Daiichi war es am 11. März 2011 infolge eines schweren Erdbebens und gewaltigen Tsunamis zu mehreren Kernschmelzen gekommen. Die zerstörten Reaktoren müssen seither weiter mit Wasser gekühlt werden. Inzwischen haben sich dort 1,34 Millionen Tonnen Kühlwasser gesammelt.

Harsche Worte aus China

Auch aus China kam harte Kritik am Vorgehen. Das Außenministerium in Peking bezeichnete Japan in einer Erklärung als „Verschmutzer der globalen Meeresumwelt“. Das Forum Pazifischer Inseln, eine Gruppe von 18 Staaten in der Region, konnte bisher keine gemeinsame Position dazu finden.

Während unter anderem Palau, Fidschi und Papua-Neuguinea offiziell zu Japan halten, sind etwa Vanuatu und Tuvalu dagegen. Das Thema habe „höchste Priorität“, erklärte der Generalsekretär der Gruppe, Henry Puna, heute.

Das Forum habe Japan stets gedrängt, zu allen potenziellen Gefahren der Verklappung Stellung zu nehmen. Das Forum verlasse sich gleichsam darauf, dass diese nicht vorgenommen würde, wenn es nicht sicher wäre, erklärte Puna. Es werde weitere Gesprächstreffen des Forums dazu geben.