Afghanischem Forscher wurde österreichisches Visum verwehrt

Dem afghanischen KI-Forscher Osama K. ist ein österreichisches Visum, das er für den Besuch einer Fachtagung benötigt hätte, verwehrt worden. Das berichtet heute „Der Standard“. Der Antrag des seit 2016 in Südkorea lebenden Afghanen wurde demnach aufgrund eines „begründeten Verdachts“ der Passfälschung abgelehnt.

Für den 25-Jährigen und seinen Professor ergibt das „überhaupt keinen Sinn“. Sie kritisieren die „unfaire Behandlung“ und sprechen von „voreingenommenen Behörden“, berichtete „Der Standard“.

Erst Anfang August habe der Forscher ein Visum für eine Reise nach Japan mit demselben Pass beantragt und auch bekommen. Im Ablehnungsschreiben der österreichischen Botschaft in Südkorea war jedoch ein „begründeter Verdacht“, dass sein Pass gefälscht sei, angegeben.

Ziffer entpuppte sich als Buchstabe

Grund dafür war die Reisepassnummer, die mit einem Buchstaben beginnen muss. Die Nummer in diesem afghanischen Pass beginnt aber mit einer Null, die sich nach einer Aufklärung seitens K. als Buchstabe „O“ herausstellte. Daraufhin habe die afghanische Botschaft in Seoul anhand eines Zertifikats bestätigt, dass es sich bei dem vorgelegten Reisedokument um einen offiziellen Pass handle.

Auf APA-Anfrage äußert sich das österreichische Außenministerium heute folgendermaßen: „Wir können Ihnen versichern, dass die österreichischen Vertretungen bei der Prüfung jedes Visumantrages die gesetzlichen Bestimmungen des Visakodex bzw. des FPG 2005 genau beachten. Die Entscheidungen in Visaverfahren basieren ausschließlich auf rechtlicher Grundlage.“

Sollten im Laufe des Verfahrens Zweifel an der Echtheit der vorgelegten Dokumente aufkommen, würde eine Überprüfung durchgeführt werden, weshalb es zu einer längeren Bearbeitungsdauer kommen könne. Mittlerweile wurde das Visum des Afghanen genehmigt. Die Konferenz ist allerdings bereits vorbei.